Aktuelles
05. Februar 2020

Eine Safari, die keinen kalt lässt!

Mannheim. Im Herbst 2020 ziehen Mammut, Höhlenlöwe und zahlreiche andere Tiere der letzten Eiszeit in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim ein. Die Sonderausstellung „Eiszeit-Safari“ katapultiert Kinder und Erwachsene viele Jahrtausende zurück in die Vergangenheit. Beeindruckende Tierrekonstruktionen und vollständige Skelette sowie wichtige Knochenfunde aus dem nördlichen Oberrheingraben erzählen die Geschichte der letzten Eiszeit vor rund 30.000 Jahren auf erlebnisreiche und anschauliche Weise. Neueste Forschungsergebnisse bereichern die Schau um bedeutende Erkenntnisse zu einem der interessantesten Abschnitte der jüngeren Erdgeschichte. Die Ausstellung „Eiszeit-Safari“ ist vom 20.9.2020 bis 14.2.2021 in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen zu sehen. Hauptförderer ist die Klaus Tschira Stiftung.

Wie sah es in Deutschland vor 35.000 bis 15.000 Jahren aus? Welche Tiere lebten in dieser Zeit und wie war der Alltag der Menschen? Welche Geschichte erzählen Originalfunde aus dieser Zeit und welche Schlussfolgerungen zieht die Wissenschaft daraus? Diese und andere Fragen beantwortet vom 20. September 2020 bis 14. Februar 2021 die Erlebnisausstellung „Eiszeit-Safari“. Die Ausstellung wendet sich an alle Besuchergruppen und ist eine besondere Zeitreise für Groß und Klein, denn sie erzählt Wissenswertes und Spannendes über die Welt der letzten Eiszeit aus einer überraschenden Perspektive: Der Ausstellungsbesucher schlüpft in die Rolle eines Zeitreisenden, der sich wie ein Safari-Urlauber auf spannende Begegnungen mit längst ausgestorbenen Tieren freuen darf. Er begibt sich auf eine Reise durch die eisfreie Tundra, die sich vor Jahrtausenden in Mitteleuropa erstreckte und zahlreichen Tieren sowie dem Menschen wertvollen Lebensraum bot.

Lebensgroße Rekonstruktion eines eiszeitlichen Höhlenlbären (Panthera leo spelaea). Rekonstruktion: Reiss-Engelhorn-Museum, Mannheim. Foto: rem/Marc Steinmetz

So erfahren die Ausstellungsbesucher beispielsweise, was und wie die Menschen jagten und kochten oder welche Kleidung sie trugen. Auge in Auge stehen sie imposanten Tiergruppen gegenüber: Elefanten, Nashörnern, Büffeln oder Löwen – Tiere, die heute eher in Afrika verortet werden. In der letzten Eiszeit lebten sie aber auch in Mitteleuropa. Mammut, Wollhaarnashorn, Steppenbison und Höhlenlöwe streiften durch die Landschaft. Heute zeugen versteinerte Knochenfunde von ihrer Existenz. In der Ausstellung werden erstmals Originalfunde aus der Sammlung Reis gezeigt, die mit fast 20.000 Objekten zu einer der bedeutendsten paläontologischen Privatsammlungen dieser Art zählt. Wissenschaftler der Reiss-Engelhorn-
Museen, des Curt-Engelhorn-Zentrums Archäometrie sowie der Universität Potsdam haben im Rahmen des von der Klaus Tschira Stiftung geförderten Projekts „Eiszeitfenster Oberrheingraben“ seit Herbst 2016 ausgewählte Funde mit verschiedenen Methoden analysiert und erstaunliche Erkenntnisse ans Tageslicht gebracht. Die Forschungsergebnisse werden anlässlich der Ausstellungseröffnung erstmals im September 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt. Mehr als 100 Exponate – darunter zahlreiche lebensechte Tierrekonstruktionen und Skelette sowie
Mitmach-Stationen – machen die Ausstellung zu einer unvergesslichen Zeitreise für die ganze Familie. Mit kompakten Informationen zur Entstehung von Eiszeit und zum Klimawandel leistet sie auch einen wertvollen Beitrag zum aktuellen gesellschaftlichen Diskurs rund um das Thema „Eiszeit, Klima und Wandel“.

Über den Ausstellungsort Mannheim
Die oberen Sand- und Kiesablagerungen im Untergrund von Mannheim und des Oberrheingrabens sind eines der wichtigsten kontinentalen Klimaarchive Europas für das Eiszeitalter. Mit den vielfältigen Funden daraus zählt Mannheim mit den Reiss-Engelhorn-Museen zu den zehn bedeutendsten Museumsstandorten für solche Eiszeitarchive in Europa. Es war der gebürtige Mannheimer Karl Friedrich Schimper, der 1837 den Begriff der „Eiszeit“ prägte und später auch mit einer Veröffentlichung die Paläoklimaforschung begründete. Dies alles sind gute Gründe, um in Mannheim das Thema „Eiszeit, Klima und Wandel“ in all seinen Facetten generationenübergreifend zu präsentieren.
www.eiszeitsafari.de

Über die Klaus Tschira Stiftung
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de

v.l.n.r. Prof. Dr. Wilfried Rosendahl (Direktor Reiss-Engelhorn-Museen und Koordinator des Aktionsjahres), Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Clara Legner („Jugend forscht“-Teilnehmerin vom Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim), Beate Spiegel (Geschäftsführerin Klaus Tschira Stiftung), Nemea Holme („Jugend forscht“-Teilnehmerin vom Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim) und Prof. Dr. Alfried Wieczorek (Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen) Copyright: rem; Foto: Maria Schumann