Stifter

Stifter

Klaus Tschira gründete 1995 seine Stiftung, um Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik sowie die Wertschätzung für diese Fächer zu fördern. Hierzu brachte der SAP-Mitgründer privates Vermögen in die Stiftung ein und engagierte sich bis zu seinem Lebensende für ihre Ziele.

Seit mehr als 25 Jahren fördert die Klaus Tschira Stiftung bundesweit Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das Profil der Stiftung wurde vom leidenschaftlichen Interesse Klaus Tschiras für naturwissenschaftliche und mathematische Themen bestimmt. Der Kern dieses Engagements war seine Neugierde, sein unstillbares Interesse an neuen Erkenntnissen sowie innovativen Methoden und kreativen Ansätzen zur Beantwortung offener Fragen der Wissenschaft.

Die Förderung der Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik ist mir eine Herzensangelegenheit. Und ich möchte auch dazu beitragen, dass sie stärker wertgeschätzt werden.
Klaus Tschira (1940–2015) Physiker, SAP-Mitgründer und Stifter

Klaus Tschira war es wichtig, Kinder und Jugendliche so früh wie möglich für Naturwissenschaften zu begeistern. Deshalb rief er 2012 die Forscherstation, das Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung, ins Leben. Hier erfahren pädagogische Fachkräfte, wie sie bereits in Kindergarten und Grundschule das Interesse für Naturphänomene wecken können. Mit großer Freude besuchte Klaus Tschira Explore Science, die naturwissenschaftlichen Erlebnistage seiner Stiftung. Dort verfolgte er mit großem Vergnügen die Wettbewerbe unter Schülerinnen und Schülern und ließ sich von Kindern und Jugendlichen erklären, wie sie ihre Windmühlen, Wurfmaschinen oder Kettenreaktionen konstruiert hatten.

Im HITS, dem Heidelberger Institut für Theoretische Studien, das er 2010 gründete, nahm er jede Gelegenheit wahr, mit Forschenden über deren Arbeit zu diskutieren – sei es über Themen der Molekularbiologie oder der Astrophysik. Klaus Tschira war überzeugt davon, dass Spitzenforschung unabdingbar für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft ist.

Darüber hinaus war ihm die Zusammenarbeit und der Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen ein Anliegen. Aus diesem Grund rief er das Heidelberg Laureate Forum (HLF) ins Leben. Hier treffen sich jährlich die weltweit besten Köpfe aus Mathematik und Informatik mit herausragenden jungen Forschenden.

„Was du deiner Großmutter nicht erklären kannst, hast du wohl selbst nicht verstanden“, zitierte Klaus Tschira gerne Albert Einstein. „Gute Forschung braucht Verständlichkeit“, folgerte für ihn daraus. Wie wichtig ihm das war, zeigt das erste eigene Projekt seiner Stiftung: die Auslobung des Klaus Tschira Preises für verständliche Wissenschaft 1997, der heute KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation heißt. Jedes Jahr werden hiermit Promovierte ausgezeichnet, die die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit anschaulich in einem kurzen Beitrag vermitteln.

Damit nicht genug: Mit der Gründung des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation 2012 (gemeinsam mit dem KIT in Karlsruhe) schuf die Stiftung unter Klaus Tschiras Ägide ein deutschlandweit einzigartiges Lehrinstitut zur Verbesserung des Dialogs zwischen Forschenden und der Öffentlichkeit.

Um auch Medienschaffenden zeitnah fundiertes Wissen zu liefern, gründete die Stiftung 2015 das Science Media Center Germany mit Sitz in Köln. Das SMC stellt den Medien schnell und kostenfrei Experten und Hintergrundmaterialien zur Verfügung, wenn Wissenschaft Schlagzeilen macht.

 

Eine weitere große Leidenschaft Klaus Tschiras war zeitgenössische Architektur. Er schätzte Gebäude, denen man von außen ansehen kann, woran im Inneren gearbeitet wird. Einige der Bauten, die die Klaus Tschira Stiftung errichten ließ, bilden daher ein Bauprinzip der Natur nach. In Heidelberg stehen beispielsweise das Advanced Training Centre des EMBL in Form einer DNA-Doppelhelix oder das Haus der Astronomie, das nach dem Vorbild einer Spiralgalaxie erbaut wurde. In Garching bei München entstand die ESO Supernova, ein Planetarium und Besucherzentrum. Ihre Form erinnert an ein Doppelsternsystem, das durch Massetransfer irgendwann zu einer Supernova wird.

Am 31. März 2015 starb Klaus Tschira unerwartet im Alter von 74 Jahren. Die Familie Tschira trägt weiterhin die Klaus Tschira Stiftung als Gesellschafter. Den Mitarbeitenden ist es ein Herzensanliegen, die Ziele der Stiftung in seinem Sinn weiterzuverfolgen – genauso neugierig, innovativ und kreativ, wie sich das der Stifter gewünscht hätte.

Klaus Tschira erzählt im Film des Journalisten Eberhard Reuß über sein Lebenswerk.

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